Winterzauber
27. Februar - 04. März 2004
27. Februar 2004 - Der erste Tag
Die Berge im Schnee – das wollten wir noch einmal erleben und so hatten wir bei dem Busreise- veranstalter „Weichert-Reisen“ eine Fahrt in Schweiz gebucht. Unser Bus erwartete uns am Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin. Früh um 07:00 Uhr ging es los. Wir waren überrascht, han- delte es sich doch um einen Luxusbus mit allen Annehmlichkeiten. Unsere Reiseleiterin, die uns auf dieser Fahrt begleitete, stellte sich als Rosi Kraus vor. Unser Busfahrer, Willy Hartung, stieg erst in Michendorf zu. Wegen der Lenkzeiten fährt erst ein anderer Fahrer den Bus aus Berlin raus.
Der Bus war mit 43 Reisegästen voll besetzt. Von der Reiseleiterin und dem Fahrer hatten wir einen guten Eindruck. Wir fuhren zu- nächst bis zur Raststätte Osterfeld, dort wurde eine erste Pause eingelegt. Bis dahin hatte uns Rosi über den Reiseablauf und die Formalitäten informiert. An der Raststätte hatten wir eine halbe Stunde um uns die Füße zu vertreten und einen Kaffee zu trinken. Auf der weiteren Fahrt erzählte uns Rosi Interessantes über die Gegenden, die wir durchfuhren. Das waren nach Brandenburg zu- nächst Thüringen und Franken. Im Fränkischen, genau in Plech, gab es eine einstündige Mittagspause. Im Gasthof „Zum goldenen Herz“ war das Mittagessen für uns vorbestellt. Rosi hatte eine Speisekarte, aus der wir uns schon auf der Fahrt das Essen auswäh- len konnten. Das hat sie dann telefonisch an den Gasthof übermittelt und so ging alles recht zügig.
Gasthof „Zum goldenen Herz“ und die evangelisch- lutherische Kirche in der Marktgemeinde Plech
Das Essen war schmackhaft und preiswert. Nun gingen wir noch ein wenig an die frische Luft. Es war sogar noch Zeit um einen Blick in die kleine Dorfkirche von Plech zu werfen. Gut gestärkt setzten wir unsere Fahrt fort. Im Bus gab es nach dem Essen einen Verdau- ungsschnaps, den sogenannten „Weichert-Diesel“, eine Tradition des Reiseveranstalters. Auch andere Getränke, wie Bier, Sekt, Softgetränke und Kaffee, standen im Bus zur Verfügung. Wir durchquerten Bayern und fuhren nach Baden-Württem-berg. Nach einer weiteren halbstündigen Kaffeepause gegen 16:00 Uhr erreichten wir unser Tagesziel Offenburg. Für diese Zwischenübernachtung hatte der Reiseveranstalter das Hotel „Union“ ausgewählt. Durch die sehr gute Organisation ging die Zimmerverteilung rasch. Auch das Abendessen war vorbereitet und gut. Da das Hotel in der Nähe der Innenstadt lag, konnten wir noch einen Spaziergang dorthin machen. Leider war in Dunkelheit nicht mehr viel zu sehen. Das Rathaus jedoch war beleuchtet und so war zu erkennen, dass es sich um ein sehr schönes Gebäude handelte. Nach diesem Spaziergang wollten wir nur noch ins Bett.
Rathaus Offenburg
28. Februar 2004 - Der zweite Tag
Die Glocken der Offenburger Kirche, die gegenüber dem Hotel stand. weckte uns aus unseren Träumen. Gut ausgeschlafen trafen wir uns alle um 07:00 Uhr zum Frühstück, das in Buffetform gereicht wurde. Weiter ging unsere Fahrt dann um 08:30 Uhr in Richtung Schweiz. Am Übergang Hüningen fuhren wir über die Grenze. Auf unserem Weg nach Basel überquerten wir auch die bekannte „Johanniterbrücke“, die mit 226,32 m den Rhein überspannt. Unser erster großer Besichtigungspunkt in der Schweiz war die Stadt Basel, die uns mit strahlendem Sonnenschein begrüßte. Nach einem Fotostop am „Spalentor“ gab es eine Stadtrundfahrt.
Offenburg Kirche Basel - Spalentor
Am Münsterplatz verließen wir unseren Bus und hatten nun zwei Stunden Zeit, die Stadt zu erkunden. Wir besichtigten das Baseler Münster mit seinen wunderschönen Mosaikfenstern.
Mosaikfenster Basel - Münster
Der Marktplatz war unser nächstes Ziel. Dort steht ein sehr sehenswertes Rathaus, das den ganzen Platz beherrscht. Noch ein Spaziergang über den Markt, auf dem alles angeboten wird, was so einen richtigen Markt ausmacht. Schon war unsere Zeit vorbei und wir muss- ten uns wieder in Richtung Bus bewegen. Unser Weg dorthin führte durch die Baseler Geschäftsstraßen, in denen das Leben wie in jeder anderen Großstadt pulsiert.
Basel, Rathaus
Am Bus wieder angekommen, gab es einen Mittagsimbiss. Willy hatte, während wir uns die Stadt anschauten, Würstchen warm gemacht. Das war angenehm, so brauchten wir die knappe Zeit, die uns für Besichtigungen zur Verfügung stand, nicht mit Essen gehen vertun. Auch fri- scher Kaffee war fertig, So konnten wir am Münsterplatz unsere Mittagspause genießen. Danach ging unsere Fahrt weiter zum Genfer See. An Friborg vorbei fuhren wir durch einen herrliche Landschaft. Am Nachmittag erreichten Montreux. Da um Basel herum doch ein reich- liches Verkehrsaufkommen war, hatten wir am Genfer See nur eine halbe Stunde Zeit. Das reichte aber, um die „Rosen von Montreux“ zu bewundern und einen kleinen Spaziergang an der schönen Uferpromenade am See entlang zu machen.
Dieses Kunstwerk haben wir an der Uferpromenade in Montreux bewundert
Am Genfer See
Auf der Weiterfahrt nach Brig führte uns der Weg noch ein Stück am See entlang. Das am Seeufer gelegene „Cháteau de Chillon“ werden wir uns auf der Rückfahrt ansehen. Gegen 18:30 Uhr er- reichten wir unser Hotel in der Stadt Brig im Kanton Wallis. Im Hotel „Good Night Inn“ waren für uns Zimmer reserviert. Auch dort ging alles recht zügig voran. Eine Stunde später saßen wir beim Abendessen. Dann gab es nur noch eines - duschen und schlafen – Gute Nacht!
29. Februar 2004 - Der dritte Tag
Hotel Good Night Inn
Auch dort erwartete uns am Morgen ein Frühstücksbuffet. Das riss uns zwar nicht zu Jubelstürmen hin, aber zum sattessen war genug da. Um 09:00 Uhr bestiegen wir wieder un- seren Bus zur Fahrt nach Zermatt. Unser Weg führte über den 569 m hohen Staldenpass, der über den Bötzberg führt.
Da der Wintersportort Zermatt autofrei ist, konnten wir mit dem Bus nur bis nach Täsch fahren. Das letzte Stück mussten wir mit der Bahn zurücklegen. Die Fahrt dauerte nur 10 Minuten. In Zermatt war reger Betrieb. Viele Wintersportler waren unterwegs. Unsere Reiseleiterin besorgte die Karten für die Zahnradbahn, die uns in 45 Minuten auf die 3.089 m hohe Bergstation Gronergrat brachte.
Gronergratbahn
Aussichten aus der Bahn
Bei strahlend blauem Himmel hatten wir oben einen klaren Blick auf das 4.478 m hohe Matterhorn und Schmetterlinge im Bauch.
Monte Rosa Massiv
Zur rechten Seite das Matterhorn und zur linken Seite erhob sich das 4.634 m hohe Monte Rosa Massiv in den Himmel – beeindruckende Naturgewalten. Nach 20 Minuten fuhren wir wieder mit der Bahn abwärts nach Zermatt. Allein die Fahrt mit der Bahn war ein Erlebnis. Überwältigt und glücklich waren wir über dieses Erlebnis. Aber die Reise war ja noch nicht zu Ende.
Zermatt und das Matterhorn
Das schöne Wetter lud zu einem Spaziergang durch Zermatt ein. Dort ist der Tourismus natürlich an allen Ecken zu sehen und zu spüren. In einem Restaurant aßen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und sahen uns noch die Kirche an. Die römisch-katholi- sche Pfarrkirche in Zermatt stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahr 1913. Eine Kirche gab es an dieser Stelle aber schon seit 1587. Da Zermatt ein bekannter und auch beliebter Wintersportort ist und im Sommer bei Alpinisten beliebt, findet auch die Kirche einen regen Zuspruch. An der Kirche gibt es einen kleinen Friedhof auf dem sich auch das Grab des unbekannten Bergsteigers befindet.
Zermatt, Kirche
Um 15:15 Uhr fuhren wir wieder mit der Bahn zurück nach Täsch, wo unser Bus wartete. Gegen 17:00 Uhr erreichten wir dann unser Hotel, pünktlich zum Abendessen. Nach dem Essen, gemeinsam mit Reisefreunden, machten wir noch einen Spaziergang durch Brig. Wir fanden eine nette Weinstube, in der wir den Tag ausklingen ließen.
In Brig
01. März 2004 - Der vierte Tag
Nach dem Frühstück trafen wir uns heute bereits um zwanzig Minuten vor acht Uhr. Der Höhepunkt unserer Reise stand bevor, die Fahrt mit dem „Glacier-Express“. Nach einem kur- zen Fußweg erreichten wir den Bahnhof von Brig. Von dort fuhr unsere Bahn um 08:03 Uhr pünktlich ab. Für unsere Reisegruppe war ein erster Klasse Panoramawagen reserviert. Wir konnten es uns gemütlich machen.
Gemeinsam mit unseren Reisefreunden genossen wir die Fahrt durch die verschneite Bergwelt.
Los ging die Fahrt von Brig aus zunächst bis nach Andermatt, wo wir eine halbe Stunde Pause hatten. Dort gab es endlich Gelegenheit zu einem Spaziergang im Schnee. Es schneite leicht. In den Sonnenstrahlen sah es aus, als wenn Glitzerspray in der Luft zerstäubt wird.
Der Titel unserer Reise „Winterzauber“ verdiente heute wirklich diesen Namen.
In der Ferne konnten wir aus dem Zug heraus Wintersportler sehen, die im Pulverschnee auf Skiern ihre Bahnen zogen. Auf dem Oberalppass erreichte die Bahn bei 2.033 m ihren höchsten Punkt. Nach vier Stunden Fahrt waren wir in Disentis. Dort gab es eine Klosterkirche zu besichtigen. Das anliegende Kloster ist heute eine private Schule, die weit über die Schweizer Grenzen hinaus be- kannt ist.
Kloster Disentis
In einem Restaurant bekamen wir einen Mittagsimbiss. Sonst war in dem Ort nicht viel zu sehen. Die Rückfahrt mit der Bahn erfolgte über die gleiche Strecke. Wir konn- ten noch einmal die herrlichen Schneeberge bewundern. Im Rahmen des Leistungspaketes bekamen wir von unse- rer Reiseleiterin einen Reiseführer, in dem wir die Fahrtstrecke verfolgen konnten und in dem alles Interessante am Rande des Weges nachzulesen war.
Die Fahrt mit dem „Glacier-Express“ war kurzweilig. Wir saßen bequem, der Service war gut. Es gab einen Imbiss und Getränke. Auf der Rückfahrt am Nachmittag wurde uns Kaffee und Kuchen serviert. Um 18:00 Uhr waren wir wieder im Hotel in Brig. Beim Abendessen waren wir alle der Meinung – das war ein wunderschöner Tag. Willy, unser Busfahrer hatte frei und konnte sich erholen. Das Foto (Postkartenkopie) zeigt den Glacierexpress, wie er sich durch die verschneiten Berge schlängelt.
02. März 2004 - Der fünfte Tag
Heute fuhren wir nach Frankreich, genau nach Chamonix, dem berühmten Wintersportort. Auch eine Bahnfahrt war wieder im Programm. Um 09:00 Uhr fuhren wir mit unserem Bus zunächst nach Martigny. Dort stiegen wir in den „Mont-Blanc-Express“. Wieder hatten wir ein reserviertes Abteil und konnten es uns gemütlich machen. Die Fahrt ging 45 Minuten durch die Berge bis nach Chatelard. Auch diese Fahrt bescherte uns wieder traumhafte Aussichten.
Mont Blanc Express
Willy war in der Zwischenzeit mit unserem Bus bis nach Chatelard gefahren und sammelte uns dort wieder auf. Dort überquerten wir auch die Grenze nach Frankreich, was völlig problemlos war. In Chamonix angekommen hatten wir drei Stunden Zeit um uns diesen berühmten Wintersportort an- zusehen. Achtungsvoll standen wir vor dem höchsten Berg Europas, dem Mont Blanc. Das schöne Wetter und die klare Sicht erlaubten uns einen ungetrübten Blick auf den 4.808 Meter hohen Gipfel. (Foto rechts)
Einige unserer Mitreisenden nutzten die Zeit, um mit der Seilbahn bergauf zu fahren. Wir nutz- ten die andere Alternative, nämlich uns in dem Ort umzusehen. Bei unserem Rundgang durch die Stadt aßen wir in einem typisch französischen Bistro zu Mittag. Bei gefüllten Omeletts und einem leichten französischen Wein ließen wir es uns gut gehen. Immer wieder trafen wir Reisekameraden aus dem Bus, mit denen wir zu einem kurzen Plausch über die vielen schönen Geschäfte stehen blieben. Hier und da wurde auch etwas gekauft. Zum guten Schluss beende- ten wir unseren Abstecher nach Frankreich mit einem Kaffee, zu dem auch ein richtiger franzö- sischer Cognac mundete.
Spaziergang durch Chamonix, einem der größten und bekanntes- ten Wintersportorte Frankreichs.
Die Rückfahrt wurde mit dem Bus zurückgelegt. Auf der Strecke über den Forclaz-Pass machten wir auf einer Höhe von 1.526 m einen Fotostop. Das Panorama war einmalig. Leider ließen sich die Gefühle auch dort nicht mit dem Fotoapparat einfangen.
Ein frischer Kaffee war natürlich auch bereit und Horst nutzt die Gelegenheit zu einem Plausch mit unserem Busfahrer Willy. Dann ging es über Serpentinenstraßen wieder bergab. Pünktlich zum Abendessen waren wir wieder im Hotel in Brig.
03. März 2004 - Der sechste Tag
Nun hatten wir schon die letzte Nacht in unserem Hotel in Brig verbracht. Aber der heutige Tag brachte uns ja noch einiges Sehenswerte. Bereits um 08:00 Uhr fuhren wir los. Das hieß früh auf- stehen, frühstücken, Sachen zusammenpacken und Koffer verladen. Auf ging es in Richtung Bern. Die erste Pause machten wir am Genfer See, am „Chateau de Chillon“. Für eine Innenbesichtigung hatten wir leider keine Zeit, so blieb uns nur, die Außenmauern dieses stattlichen Gebäudes zu bewundern.
Chateau de Chillon
In Bern angekommen, hatten wir, nach einer kleinen Stadtrundfahrt, zwei Stunden Freizeit. Da als Mittagsimbiss von Willy wieder Würstchen gereicht wurden, brauchten wir keine Zeit für das Mittagessen zu opfern. Das wäre schade gewesen, denn die Stadt hat viel zu bieten. Auf einem Spaziergang sahen wir u. a. die Weltzeituhr, das Rathaus und das Münster. In den Straßen gibt es kilometerlange Arkaden mit interessanten Geschäften. Das etwas graue Straßenbild wird von vielen Brunnen aufgelo- ckert. Beim Bummeln vergaßen wir die Zeit und mussten uns dann ganz schön sputen um nicht zu spät am Bus zurück zu sein, der uns am Bärenzwinger erwartete. Der Bär hat für Bern eine geschichtliche Bedeutung, denn „Bern“ leitet sich von „Bär“ ab.
Bern, Weltzeituhr Bern, Bärenzwinger
Nach unserem Besuch in Bern mussten wir erst einmal wieder viele Kilometer fahren. Wir hatten Zeit zum Ausruhen und das viele Neue, das wir in den letzten Tagen gesehen hatten, zu verarbeiten. Auf unserem Weg zur Zwischenübernachtung gab noch eine schöne Kaffeepause. Wir hielten bei den Rheinfällen von Schaffhausen. Auch wenn wir dort schon einmal waren, genossen wir die herrliche Aussicht auf den tosenden Wasserfall erneut.
Wasserfall Schaffhausen
Nun ging es aber endgültig und zügig nach Deutschland zurück. Am Grenzübergang Thangen/Bietingen verließen wir die Schweiz. Unser Hotel „Amber Hotel Panorama“ in Leonberg, in der Nähe von Stuttgart, erwartete uns zur Zwischenübernachtung. Es gab ein leckeres Abendbuffet und ein gemütliches Bett.
04. März 2004 - Der siebte Tag
Die letzte Strecke in Richtung Heimat war heute zu bewältigen. Zur Mittagspause verließen wir die Autobahn und steuerten einen Landgasthof an. Im Gasthof Gerstacker in Erlen-struht bei Nürnberg war das Mittagessen für uns bestellt. In dem hauseigenen Fleischerladen hatten wir die Möglichkeit frische Wurstwaren aus der Hausschlachtung zu erwerben. Das wurde gerne genutzt bevor die Reise weiter ging.
Gasthof Gerstacker
Nun lag die letzte Etappe unserer Reise vor uns. Pünktlich um 18:00 Uhr erreichten wir wieder den ZOB in Berlin. Hinter uns lagen wunderschöne Tage, die aber nicht zuletzt auch der guten Laune von Petrus zu verdanken waren, der uns traumhaftes Winterwetter bescherte. Unser Busfahrer Willy hat in den sieben Tagen 2.763 km bewältigt. Wir haben uns auf dieser Fahrt nicht einmal un- wohl gefühlt. Willy ist gut und sicher gefahren. Unsere Reiseleiterin Rosi hat ihren Job freundlich, kompetent und gut vorbereitet ausgeführt. Die gesamte Reise unterlag einer guten Organisation und einem guten Timing.
Aufteilung der gefahrenen Kilometer: 1. Tag: 775 km 2. Tag: 437 km 3. Tag: 83 km 4. Tag: Busfrei 5. Tag: 268 km 6. Tag: 560 km 7. Tag: 640 km ------------------------------ 2.763 km
27. Februar 2004 - Der erste Tag