Im Jahr 1988 haben wir eine Busreise durch Skandinavien gemacht. Nun träumten wir schon einige Jahre davon, dieses herrliche Land von der Wasser-seite aus kennen zu lernen. Eine Kreuzfahrt in den hohen Norden. Nun sollte es endlich soweit sein. Das Erbe meiner Mutter bescherte uns dazu die finanzi-elle Vorausetzung. Wir planten so ziemlich ein Jahr lang unsere Reise nach Spitzbergen zur Mitternachtssonne. Nachdem wir so ziemlich alle einschlägi-gen Kataloge gewälzt hatten, fiel unsere Wahl auf den Kreuzfahrtveran-stalter „Phoenix-Reisen“ und das Schiff die „TS Albatros“. Wir sollten es nicht bereuen. Die TS Albatros ist im Verhältnis zu anderen Kreuzfahrtlinern relativ klein. Sie beherbergt nur 700 Passagiere, und was ganz wichtig war, es ist deutschspra-chig. Nachdem buchungsmäßig alles erledigt war, waren wir voller Vorfreude auf diese schöne Reise, unsere erste Kreuzfahrt. Auch unsere Freundin Gudrun Borgwardt (+ 2005) entschloss sich mit zu fahren.
Anreise
07. Juni 2001, endlich war es so weit, der lang ersehnte Tag war da. Die Koffer waren gepackt, die Wohnung abgeschlossen, es konnte losge-hen. Um 8:00 Uhr stand unser Taxi vor der Tür um uns zum Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin zu bringen. Von dort aus fuhr uns ein Bus nach Bremerhaven zum Columbuskaje.
Am ZOB warteten wir gemeinsam mit anderen Reisegästen auf den Bus. Da hat sich schon etwas Gepäck angesammelt für 17 Tage Kreuzfahrt.
Einschiffung
Am frühen Nachmittag des 07. Juni erreichten wir den Columbuskaje in Bremerhaven wo unser „Traumschiff“, die „TS Albatros“ am Pier festgemacht hatte. Um unser Gepäck mußten wir uns nicht küm-mern, da gab es fleißige Helfer, die dafür sorgten, dass die Koffer in die Kabinen kamen. In der Abfertigungshalle mussten wir unsere Pässe abgeben und bekamen dafür die Bordkarten, die auf dem Schiff Kabinenschlüssel, Zahlungsmittel und Ausweis zum Verlassen und Betreten des Schiffes waren. An einem anderen Schalter beka-men wir die Tischreservierung für das Restaurant
Mit Schmetterlingen im Bauch betraten wir das erste Mal ein Kreuz-fahrtschiff. Am Eingang wartete der Bordfotograf und machte das erste Foto dieser Reise.
Angekommen an Bord
Ein freundlicher Steward zeigte uns den Weg zu unseren Kabinen. Wir hat-ten eine Außenkabine gebucht, die sich als recht geräumig erwies. Unser Gepäck war noch nicht da, und so fragten wir uns erst einmal durch, wo wir etwas zu trinken bekommen konnten. Wir hatten Durst, die Einschif-fung hatte doch etwas längere Zeit in Anspruch genommen. Aber wir be-kamen alles, was das Herz begehrte. Zunächst einen Kaffee im Restaurant und dann ein Bier am der Bar auf dem oberen Deck. Von dort hatten wir einen schönen Blick zurück in den Hafen.
Dann war ein erster Rundgang über das Schiff angesagt. Auf dem Lido-Deck war rege Betriebsamkeit. Die Koffer von 700 Passagieren mussten verladen werden. Da kommt schon einiges an Gepäck zu-sammen. Zurück in unserer Kabine fanden wir unsere ersten Gepäckstücke vor. Nun ging es erst einmal ans Koffer auspacken und für 17 Tage häuslich einrichten.
Um 18:00 Uhr war an der Kopernikusbar Auslaufparty mit der Deltaband. Zu unterhaltsa-mer Musik genossen wir die ersten Drinks an Bord.
Ehe wir es uns versahen, war schon Zeit zum Abendessen. Auch im Restaurant wurden wir sehr freund-lich empfangen und an unseren Tisch geleitet. Dort lernten wir auch unsere Tischnachbarn kennen. Regina, Gunda, Christa und Doris. Es gab noch einen weiteren Tischnachbarn, zu dem wir aber keinen Kontakt bekamen, wir nannten ihn „Müffelmann“.
Wir waren begeistert von der Menuekarte. Verschiedene Auswahl an Vorspeisen, Suppen, Hauptgängen und Desserts. Unser Restaurant-steward und sein Piccolo stellten sich uns vor und servierten freundlich und flink die gewünschten Gerichte. Rot- und Weißwein standen auf dem Tisch, ebenso Wasser. Während wir uns das leckere Essen schmecken ließen, legte die „TS Albatros“ um 20:00 Uhr in Bremerhaven ab. Es war ein überwältigender Augenblick, als das erste Mal die Auslaufmelodie erklang. So ging dieser Tag zu Ende. Noch ein Drink an der Bar und dann ab in die „Kojen“. Vor dem Einschlafen studierten wir noch das Tagesprogramm für den nächsten Tag. Solch ein Programm bekamen wir nun jeden Tag. Ebenso lag an jedem Morgen ein Nachrichtenblatt mit dem aktuellen Weltgeschehen bereit.
Und nun: Gute Nacht!
Der zweite Tag - Ein Seetag
Wir hatten gut geschlafen, die erste Nacht auf dem Schiff. An die Maschinengeräusche hatten wir uns schnell gewöhnt. Ein Seetag lag vor uns. Gut gelaunt gingen wir zum Frühstück. Anschließend setzten wir unsere Erkundung auf der Albatros fort. Alles war aufregend und interessant. Auch viele Mitreisende taten es uns gleich. Das Schiff ist recht weitläufig, aber schnell hatten wir die wichtigsten Wege heraus. Am Vormittag fand dann auch die pflichtgemäße Seenot-Rettungsübung statt. Wir lernten den Umgang mit den Rettungswesten und erfuhren wo wir uns im Notfall einfinden müssten. Auch das internationale Notsignal lernten wir kennen. Alle Passagiere waren sehr diszipliniert. Den Rest des Tages genossen wir die raue Seeluft. Wir saßen an Deck bei einer heißen Schokolade oder einem Kaffee und konnten es noch gar nicht wirklich fassen, dass wir mit einem Schiff auf dem Weg in den hohen Norden waren.
Horst und Gudrun lassen sich den Wind um die Nase wehen
Der Pool auf dem Oberdeck warabgedeckt, zum Baden war es zu kalt.
Horst machte die ersten Videoaufnahmen. In der Ferne war ein Leuchturm zu sehen. Ein Stück von uns entfernt fuhr das Schwesternschiff der „TS Albatros“, die „Maxim Gorki“. Sie hat uns ein Stück des Weges begleitet.
Zur Mittagszeit fanden wir uns im Restaurant zum Essen ein. Danach eine Stunde Siesta, die Seeluft machte müde. Wir wollten am Abend auch ausgeruht sein, denn es erwartete und der Kapitänsempfang und das Kapitänsdinner.
Auf dem Weg zum Kapitänsempfang, festliche Kleidung war ge-wünscht. Der Kapitän, Mirco Vranicic, begrüßte jeden einzelnen Gast mit Handschlag. (Fotos: Bordfotograf)
Bei einem Glas Sekt in der Atlantik-Lounge stellte uns der Kapitän dann seine Offiziere vor. Auch das Phoenix-Team lernten wir kennen. Es folgte das Kapitänsdinner im Restauant.
Beim Kapitänsdinner im Restaurant Horst und Gudrun
Damit war der Abend aber noch nicht zu Ende. Weiter ging es in der Atlantik – Lounge zu einer BegrüßungsGala. Die Künstler stellten sich vor und gaben Kostproben aus ihrem Programm. Dazu gehörte auch die „Atlantis – Band“, eine russische Kapelle.
Danach ging es ins Bett. Am nächsten Tag stand dann der erste Landausflug auf dem Programm.
Und nun: Gute Nacht!
Der dritte Tag - Schottland
Noch bevor wir zum Frühstück gingen legte die TS Albatros um 7:00 Uhr früh in der Hafenstadt Invergordon in Schottland an. Wir mussten uns mit dem Frühstück beeilen, denn schon um 8:00 Uhr startete unser Ausflug in die Schottischen Highlands. Als wir vom Schiff gingen, wurden wir von einem Dudelsackspieler begrüßt.
Foto: Bordfotograf
Am Pier warteten schon die Ausflugsbusse. Eine deutschsprachige Reiseleiterin begleitete den Ausflug und erzählte uns etwas über das Land. Unser erster Stopp war eine historische Stätte aus dem Jahr 1230.
Gudrun auf dem Weg in die alte Kirchenruine
Wir hatten das typische „Schottland-Wetter“, aber es hat zum Glück nicht geregnet, Unsere Fahrt ging weiter nach Loch Ness. Traumhaft schön liegt der ca. 56 km² große See in einer fast unberührten Natur.
Wenn auch wir „Nessi“ nicht zu Gesicht bekamen, konnten wir uns wenigstens an der Musik eines einsamen Dudelsackspielers erfreuen.
Und weiter ging unsere Fahrt. Vorbei an weitläufigen Feldern und Wäldern durch die schottischen Highlands.
Unser nächstes Ziel war „Cawdor Castle“. Diese ehrwürdige Burganlage aus dem 14. Jahrhundert gehört der Familie Cawdor und wird heute noch be-wohnt. In den Sommermonaten zieht die Besitzerin auf ihren Landsitz und gibt das Castle zur Besichtigung frei.
In den edel eingerichteten Räumen durfte nicht fotografiert werden. Daher sind die beiden Fotos von den Innenräumen Kopien von Ansichtskarten.
Wir besichtigten die Räumlichkeiten und die wunderschöne Park-anlage, die das Gebäude umgibt. Leider fing es dann an zu Regnen. Aber wir mussten ohnehin zurück zum Bus, der uns nach dieser Besichtigung zum Schiff zurück brachte.
Um 17:00 Uhr legte die „TS Albatros“ am Anleger von Invergordon in Schottland wieder ab. Wir hatten einen schönen Tag hinter uns. Am Pier spielte zum Abschied eine Schottenkapelle „Muß i´denn zum Städtele hin-aus“. Wir winkten zurück und freuten uns auf unser nächstes Ziel.
Für uns hieß es nun duschen und umziehen zum Abendessen. Zu Ehren des Landes gab es „Britisches Abendessen“. Mit einem bunten Programm in der Atlantik–Lounge klang der Abend dann aus.
Der vierte Tag - Färörer Inseln
Die vier englischen Tänzerinnen von „Dance-Magic“, Chris Christian mit seiner Panflöte & Kiona vom Phoenix-Team
Nach dem Frühstück gab es an Deck einen Jazzfrühschoppen. Dazu wurde gegen Mittag gegrillt. Wir verlebten einen fröhlichen Vormittag. Auch der Bordfotograf war Einfallsreich: „Piraten an Bord“
Auf den Fotos rechts: mit unseren Reisefreunden Gunda und Regina. (Fotos: Bordfotograf)
Um 14:00 Uhr erreichten wir die Färöer Inseln. Das ist eine, aus 18 Inseln bestehende, Inselgruppe im Nordatlantik. Unser Kapitän setzte den Anker auf Reede vor den Inseln, wir wurden ausgetendert, das heißt mit kleinen Booten an Land gebracht.
Die TS Albatros auf Reede vor den Färöer Inseln
(Foto: Bordfotograf)
Am Anleger warteten die Ausflugsbusse mit denen wir nun zu einer Inselrundfahrt starteten. Auch dort wurden wir von einem deutschsprachi-gen Reiseleiter begleitet. Wir erlebten eine karge Insel, auf der es mehr Schafe als Menschen gibt. Von einem Aussichtspunkt aus, hatten wir eine schöne Sicht über die karge Landschaft und die vorgelagerten Felseninseln. Wir besuchten die Hauptstadt Thorshavn und ein Museums-dorf aus dem 11. Jahrhundert. Viel Interessantes hatten wir gesehen, als uns das Tenderboot wieder zurück zum Schiff brachte.
Um 21:00 Uhr verabschiedeten wir uns von den Inseln und nahmen Kurs auf Island. Nach dem Abendessen fan-den wir uns wieder in der Atlantik-Lounge zum Abendprogramm ein, in der dieses Mal ein Zauberer seine Kunst zeigte.
Und dann: ab in die Kojen......!
Der fünfte Tag - Ein Seetag
Ein Seetag lag vor uns, nichts um uns her, nur Wellen und Meer.
Langweilig wurde es nicht. Das Bordprogramm war reichhaltig. Film, Vorträge, Spiele, Sport oder einfach das süße „Nichtstun“ ge-nießen. Ganz wie jeder es mochte. Wir schauten überall einmal vorbei, ließen uns an der Reling den Wind um die Nase wehen und genossen den schönen Tag.
In den Abendstunden passierten wir die „Westmämmer Inseln“. An Deck war reges Treiben, alle wollten die schöne Aussicht genießen.
Der sechste Tag - Island
Wir saßen gerade noch beim Frühstück, als die „TS Albatros“ vor dem Hafen von Reykjawik vor Anker ging. Wir freuten uns auf unseren Ausflug auf die Vulkaninsel, die der zweitgrößte Inselstaat Europas ist. Schon um 7:30 Uhr ging es los. Tenderboote brachten uns wieder Land, und auch dort standen die Ausflugsbusse bereit. Das Wetter war gut, die Sonne begleitete uns. Zunächst ging es zu den heißen Quellen. 90° heißes Wasser sprudelt aus den Felsen. Es stank nach Schwefel. Der Dampf soll für die Haut gesund sein.
Blick vom Schiff auf Island
Nächster Halt war an einem Nationalpark. Dort soll früher ein „Thing“ (im Mittelalter: Versammlungsplatz) gewesen sein. (Foto: Postkartenkopie)
Bei unserer Fahrt über die Insel hatten wir klare Sicht. Die zerklüftete Landschaft wird unterbrochen von Flüssen, Seen und Wasserfällen. Ganz klein fühlten wir uns beim Betrachten dieser Natur-gewalten.
Nun stand uns ein ganz besonderes Erlebnis bevor. Die Fahrt auf den Gletscher. Die Busfahrt war recht beschwerlich, da es auf Island nur eine befestigte Straße gibt, die Straße 1, die rund um die Insel führt. Alle anderen Straßen sind mehr oder weniger befestigte Schotterstraßen. Aber was wir dann erleben durften, war einfach gigantisch. Mit dem Bus fuhren wir bis zu einer Berghütte. Dort hatten wir erst einmal Zeit den Inhalt unserer Lunchpakete zu verspeisen. Es war in der Zwischenzeit Mittag geworden. Dann wurden wir in warme Thermoanzüge gesteckt und ab ging die Fahrt mit einer Schneekatze hinauf auf den Gletscher.
Vor der Hütte wartete ein LKW, der wegen seiner besonderen Ausstattung „Schneekatze“ genannt wird. Nachdem wir alle Platz genommen hatten, ging es in rasanter Fahrt bergauf. Irgendwie kamen wir uns ein wenig wie Marsmännchen vor, aber dass die Anzüge nötig waren, soll-ten wir bald merken. Schnell waren wir oben. Unter uns 300 m dickes Eis, über uns strahlender Sonnenschein, die Gefühle lassen sich nicht beschreiben.
Ein Panorama, märchenhaft schön. Es fegte uns ein eisiger Wind um die Nase. Einige der Mitreisenden ließen sich einfach in den Schnee fallen und genossen die Sonne. Lebensfreude pur! Wir konnten uns nicht satt sehen, aber leider mussten wir wieder zur Berghütte zurück. Die Schneekatze brachte uns wohlbehalten wieder runter. Hinter uns lag ein Erlebnis, das wir sicher nie vergessen werden.
Damit war aber unser Island-Erlebnis noch lange nicht zu Ende. Unser nächstes Ziel war ein Wasserfall, der Barnafoss. Das Wasser bricht sich dort durch die zerklüftete Erde seine Bahn. Unsere Videokamera war natürlich immer mit dabei. Das wird bestimmt ein schöner Erinnerungsfilm. Aber alle Fotos und Filme können diese Erlebnisse in der freien Natur nicht ersetzen.
Nach einer Stadtrundfahrt durch Reykjawik, der Hauptstadt Islands, ging es um 17:30 Uhr zurück an Bord. Um 18:00 Uhr lichtete unser Kapitän den Anker. Weit kamen wir aber nicht. Über Lautsprecher kam die Durchsage, dass wir an den Pier von Reykjawik zurückkehren müssen, da sich die Ankerkette nicht hochdrehen ließ. Scheinbar hat-ten uns die nordischen Trolle einen Streich gespielt. Ein „Gordischer Knoten“ musste mit schwerem Gerät gelöst werden. Keiner der Schiffsbesatzung hatte so etwas je gesehen. So verzögerte sich unsere Abfahrt um sechs Stunden.
Wir nutzten die Gelegenheit und warfen einmal eine Blick auf das Vorschiff.
Das Abendessen war an diesem Tag „skandinavisch“ und in der Atlantik-Lounge gab es einen Chansonabend.
Der siebte Tag - Island
Auch heute war wieder schönes Wetter. Wir konnten unseren Morgenkaffee an frischer Luft auf Deck genie-ßen. Durch die Verzögerung in Reykjawik mußte das Tagesprogramm geändert werden. Wir verlebten einen schönen Seetag mit Brunch und einer Vorstellung von „Dance Magic“. Gegen 19:00 Uhr erreichten wir Akureyri im Norden Islands. Akureyri ist Hafenstadt und viertgrößte Stadt des Landes. Auch dort gingen wir wieder auf Reede vor Anker. Es wurde fast 21:00 Uhr bis wir unsere Ausflugsbusse besteigen konnten. Unser erstes Ziel war der „Wasserfall der Götter“, der „Godafoss“.
Weiter ging es nach „Laufás“, ein Museumsdorf aus Holz und Torf.
Nach der Besichtigung dieser kleinen Häuser und einer kurzen Stadtrund-fahrt durch das nächtliche Akureyri ging es zurück zum Schiff. Es war Mitternacht, als wir dort ankamen. Fleißige Helfer versotgten uns noch mit einer deftigen Erbsensuppe und Getränke. Müde fielen wir in unsere Betten und freuten uns auf den nächsten Tag.
Der achte Tag - Ein Seetag
Nach unserem nächtlichen Erlebnis in Akureyri standen wir später auf als sonst. In der Nacht hatten wir den Polarkreis überquert. Das war Grund genug für eine Riesenfete, die Polartaufe. Das war eine spaßige Angelegenheit, inszeniert vom Phoenixteam. Neptun zog mit seinem Gefolge unter großem Getöse auf. Nach einem lustigen Dialog erhielt der Kapitän den Schlüssel zu Neptuns Reich.
Viel Spaß bei der Polartaufe
Alle Passagiere erhielten eine Urkunde, die die Überquerung des Polarkreises bestätigte. Das war ein schöner, fröhlicher Seetag. Am Abend unterhielt uns Joan-Maria Ciolacu mit seiner Geige. Begleitet von der AtlantisBand entlockte er seinem Instrument wunderschöne Melodien
Um Mitternacht passierten wir die Felseninsel „Jan Mayen“. Das ist eine 363 km² große Vulkaninsel. Da wir diese Passage unbedingt erleben wollten, kamen wir wieder recht spät in unsere Betten.
Der neunte Tag - Ein Seetag
Wir befanden uns nun schon im nördlichen Eismeer. Die Berge um uns herum waren schneebedeckt und funkelten in der Sonne. Wir passierten die kleine Stadt Ny Älesund in der das nördlichste Postamt der Welt zu finden ist. Wir hatten die Möglichkeit Post aufzugeben, die Mitlieder des Phoenix-Teams dorthin brach-ten. So kam man in den Besitz dieses außergewöhnlichen Poststempels. Wir haben das leider nicht genutzt, Wir haben das leider nicht genutzt, und zu Hause bereut.
Wir genossen den Tag, das süße Nichtstun und die herrliche Aussicht. Am Abend erfreute und Chris Christian mit seiner Panflöte.
Der zehnte Tag - Spitzbergen
Heute erreichten wir den Höhepunkt unserer Nordlandreise, Spitzbergen. Die Inselgruppe im Nordatlantik präsentiert sich uns in strahlendem Sonnenschein. In den Vormittagsstunden bot sich uns ein fantastisches Panorama. Wir waren hin- und hergerissen von diesem Anblick. Die Gefühle fuhren Achterbahn.
Am Nachmittag war die Besatzung bemüht uns einen Landgang zu ermöglichen. Das war eine ziemlich wackelige Angelegenheit, denn dort gab es keinen „Anleger“, alles musste provisorisch hergerichtet werden. Wir verzichteten darauf und genossen die schöne Aussicht vom Deck aus.
Ein paar Leute der Besatzung versuchte in dieser Zeit mit dem Schiffskran einen Eisblock an Bord zu bringen. Der Versuch gelang. Am Abend gab es an Bord die „Eisbärenparty“. Gefeiert wurde auf allen Decks und in den Bars. Es gab Whiskey mit Polareis und eisgekühlten Wodka –skol - . Zur „Eisbärenparty“ wurden wir gebeten in weißer Kleidung zu erscheinen. Wir hatten viel Spaß mit unseren Reisefreunden Gunda und Regina.
Aber die schönste Party geht einmal zu Ende. Irgendwann machte sich auch der Alkohol bemerkbar und wir such-ten unsere Kabinen auf. Glücklich über diese schöne Reise fielen wir ins Bett.
Der elfte Tag - Ein Seetag
Wir kreuzten vor Spitzbergen, fuhren in die Eisfjorde. Leider ließ uns das Wetter heute im Stich, es war grau und regnerisch. Da der gestrige Abend doch sehr lang war, verschliefen wir fast den ganzen Tag.
Am Nachmittag ging ich zum Friseur und am Abend stand der kulinarische Höhepunkt dieser Reise auf dem Programm, das „Buffet Magnifice“. Dazu mussten wir auf jeden Fall wieder munter sein. Bevor sich aber die Türen zu diesem kulinarische und optischen Highlight öffneten war Fototermin. Schon dabei lief uns das Wasser im Munde zusammen.
Aufwendige Dekorationen zierten das reichhaltige Buffet. Den Eisvogel haben die Küchenkünstler am Vortag auf dem Deck geschnitzt. Andere Figuren waren aus Dekobutter gefertigt. Auch die geschnitzten Melonen der Küchenkünstler fehlten nicht. Dann stellte sich auch die fleißige Servicecrew dem Blitzlichtgewitter. Dann war es endlich so weit. Wir konnten nicht nur schauen, sondern uns auch am Buffet bedienen. Wie ließen uns die unter-schiedlichsten Leckereien in unserer gemütlichen Tischrunde schmecken. Anschließend erfreuten uns die Künstler in der Atlantik-Lounge mit einem bunten Programm.
Der zwölfte Tag - Nordkap
Ein trüber Tag weckte uns heute, es war auch der erste Tag der Rückfahrt. Auf dem oberen Deck an der Kopernikusbar fand eine Kirmes statt. Das Team von Phoenix war wirklich vielseitig und ideenreich. Spiel, Spaß und buntes Markttreiben bot jede Menge Abwechselung. Auch eine Tombola gab es, die Lose waren schnell vergriffen.
Überall gab es auch etwas zu gewinnen, der Trostpreis war meist ein doppelter Wodka, der tat bei dem hässli-chen Wetter aber auch gut. So hatten wir am Vormittag unseren Spaß. Nach dem Mittagessen hatten wir – dank Wodka – die richtige Bettschwere für einen ausgedehnten Mittagsschlaf.
Am Abend erreichten wir das Nordkap. Leider lag alles im dichten Nebel. Die beiden rechten Fotos zeigen die Nordkapspitze mit Blick auf Honningsvag vom Schiff aus gesehen.
Wir legten im Ölhafen an. Ein Lotsenboot geleitete uns dort hin. Die „TS Albatros“ hatte auch Durst. Während wir unseren Landausflug genießen konnten, wurde das Schiff betankt. Und dann hieß es: Herzlich Willkommen in Honningsvag/Norwegen!
Um 21:00 Uhr gingen wir von Bord um mit dem Bus ans Nordkap zu fahren. Vorher hielten wir jedoch noch an einem Souveniershop, in dem es mehr oder weniger nützli-che Dinge aus dieser Region zu kaufen gab.
Auch einen Samen in seinem Lebensumfeld konnten wir sehen. Ca. 45 Minuten brauchte der Bus bis zur Nordkap-spitze. Leider war auch dort alles vernebelt. Von Sonne keine Spur. Also besuchten wir auch dort den Souveniershop und fuhren zurück zum Schiff. In den Restaurants wurde noch eine kräftige Gulaschsuppe serviert und dann ging es ab in die Kojen.
Der dreizehnte Tag - Ein Seetag
Wieder lag ein Seetag vor uns. Es war bewölkt, aber warm und windstill. Auf der Backbordseite konnten wir die schöne Kulisse der Lofoten sehen. Am Vormittag zeigten uns die Küchenkünsler wie aus Obst und Gemüse die kunstvollsten Dekorationen einstehen und am Nachmittag erfreute uns Jean-Maria Ciolaclu mit seiner Violine. Begleitet von Anatoli Platow am Flügel spielte er ein Feuerwerk aus klassischen Melodien.
Jean-Maria Ciolacu an der Kopernikusbar
Am Abend hatte dann nach einem vorzüglichen Dinner unser Bordfotograf wieder seinen Auftritt. Es wäre ja auch schade, wenn es nicht neue Fotos gäbe. Es war zu einer lieb gewonnen Beschäftigung geworden, jeden Tag im Fotoshop vorbei zu schauen ob dort neue Fotos aushingen, auf denen wir uns wiederfanden.
In der Atlantik-Lounge gab einen weiteren künstlerischen Höhepunkt. Chris Christian trat mit seinen Instrumenten in Aktion. Panflöte, Trompete, ja sogar ein Alphorn hatte der Künslter dabei und beherrschte sie perfekt.
Der vierzehnte Tag - Ein Seetag
Noch ein Seetag, der uns entlang der norwegischen Küste führte. Das Tagesprogramm enthielt heute die ersten Abreiseinformationen. Aber daran wollten wir noch gar nicht denken. Noch genossen wir die schö-nen Stunden auf der See. Wir faulenzten, amüsierten und bei „LIVE-Albatros-LIVE“, einer lustige Unterhal-tungsshow mit Kiona und Alex. Am Abend genossen wir das phillippinische Dinner, welches zu Ehren der überwiegend von dort stammenden Besatzung, zubereitet wurde. Künstlerisch unterhielt uns noch einmal Jean-Maria Ciolacu mit seiner Geige, der er dieses Mal feurige Zigeunerweisen entlockte. Zu Abschluss gab es noch einen Drink an der Kopernikusbar.
Der fünfzehnte Tag - Vik - Flam
Der Tag der Sommersonnenwende. Schon seit Tagen wurde es dort oben im Norden nachts nicht mehr dun-kel. Nach einer atemberaubend schönen Fahrt durch den Sogneford ging die TS Albatros vor Vik in Nor-wegen auf Reede. Heute hatten wir wieder einen Landausflug. Mit den Tenderbooten wurden wir wieder an Land gebracht. Wir freuten uns auf den Ausflug. Zunächst ging es zu einer Stabskirche. Diese Holzkirchen stammen aus dem 13./14. Jahrhundert.
Da es regnete war der Besuch nur kurz. Wir stiegen schnell wieder in den Bus ein und fuhren weiter. Es ging über die schneebedeckten norwegischen Berge, vorbei an Seen und Wäldern. Eine freundliche Reiseleiterin erzählte uns viel über Land und Leute. Der nächste Stopp war an einem Wasserfall, von denen es in diesem Land viele gibt. Petrus meinte es wieder gut mit uns. Es hatte aufgehört zu regnen, und so konnten wir diese schöne Natur genießen.
Verschneite Berge in Norwegen
Das Mittagessen gab es in „Fleischer´s Hotel“. In diesem alten, aber recht schönen Haus war für uns ein norwegisches Buffet gerichtet. Lachs, Krabben, Garnelen und viele andere landestypische Leckereien, kalt und warm, schmeckten uns prima. Wir konnten unser Mittagessen an der fri-schen Luft auf der Hotelterrasse genießen. Dabei sahen wir den Drachen-fliegern zu, die vom Berg aus durch die Lüfte schwebten. Nach dem Mittagessen noch ein Verdauungsspaziergang, bevor wir zum Höhepunkt dieses Ausflugs kamen – die Fahrt mit der „Flambahn“. Zunächst bergauf, dann umsteigen in einen anderen Zug und wieder bergab. Unterwegs hielt die Bahn an einem tosenden Wasserfall, um den sich Sagen ranken. Das war eine ziemlich feuchte Angelegenheit. Nach dem Fotostopp waren wir geduscht.
Das Ende der Bahnfahrt war in Flam, direkt am Hafen. Dort wartete unsere „Albatros“ auf uns. Wir hatten noch ein wenig Zeit. Diese nutzten wir zum Besuch des Souveniershops, um noch ein paar Mitbringsel für unsere Lieben zu Hause zu erstehen. Dann ging es zurück an Bord.
Der sechzehnte Tag - Bergen
Am frühen Morgen legten wir im Hafen von Bergen an. Die zweitgrößte Stadt Norwegens galt es zu erkun-den. Die Stadt, in der es angeblich meistens regnet, begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Wir hat-ten uns entschlossen, dort nur eine Stadtrundfahrt zu machen und dann auf eigene Faust los zu ziehen. Da der Hafen recht zentral war, ging das gut. Eine örtliche Reiseleiterin gab uns während der Rundfahrt Informationen über Land und Leute.
Am Fischmarkt hielt der Bus dann an. Wer wollte konnte nun bummeln gehen. Der Fischmarkt zog uns an. Jede Menge Fisch und andere Meerestiere wurde dort angeboten. An vielen Ständen gab es Kosthäpp-chen. Unser Mittagessen bestand aus Fischbrötchen. Nachdem wir uns auf dem Fischmarkt sattgesehen und –gegessen hatten gingen wir noch einen Kaffee trinken. Schon war es wieder Zeit zum Schiff zurück zu gehen.
Am Abend gab es ein russisches Abendessen, zu Ehren der aus Russland stammenden „Atlantis-Band
Den letzten Abend an Deck verbrachten wir an der Kopernikusbar. Es wurde nun auch nachts wieder dunkel. Eigentlich hätten wir alle gerne die Zeit angehalten. Aber wir genossen diesen Abend in dem Gedanken, „Die nächste Kreuzfahrt kommt bestimmt“!
Der siebzehnte Tag - Ein Seetag
Der letzte Seetag war angebrochen. Alles roch nach Abschied. Am Vormittag gab es noch einmal einen Frühschoppen an der Kopernikusbar. Viel Musik, viel Stimmung und gute Laune. Das Küchenteam hatte den Grill noch einmal aufgebaut, so dass auch für das leibliche Wohl gesorgt war.
Die „Delta-Band“, Chris Christian und Craig Wolter heizten richtig ein.
Am Nachmittag war Kofferpacken angesagt. In 17 Tagen war die Kabine zu unserem zu Hause geworden. Nun hieß es, frei machen für die nächsten Gäste.
Im Restaurant dann „Traumschiffatmosphäre“! Ein letztes Mal saßen wir in dieser gemütlichen Runde zusammen und das Küchenteam holte sich sei-nen verdienten Applaus! . Die vielen Abschiedszeremonien gingen ganz schön an die Nieren.
In der Atlantik-Lounge verabschiedeten sich die Künstler noch einmal mit einem bunten Programm.
Kiona, Craig Wolter, Dance – Magic und alle anderen, die uns auf dieser Reise viel Freude bereitet hatten, sag-ten „Tschüss“!
Ein letztes Mal suchten wir unsere „Kojen“ auf und ließen uns von den Wellen leise in den Schlaf schaukeln.
Der achtzehnte Tag - Heimreise
Der Tag der Abreise war gekommen. Um 7:00 Uhr früh legte die „TS Albatros“ in Bremerhaven am Columbuskaje wieder an. Vor 18 Tagen waren wir dort gestartet. Eine wunderschöne Reise lag hinter uns. So gut, wie alles vorher, war auch die Ausschiffung organisiert. Wir hatten noch Zeit in Ruhe das Sektfrühstück zu genießen bevor wir von Bord gingen. Um unser Gepäck kümmerten sich die fleißigen Helfer.
„Adieu“ – nein – „Auf Wiedersehen“ du stolzes Schiff.
Am Bus mussten wir noch unser Gepäck identifizieren. Dann ging es in zügiger Fahrt über die Autobahn zurück nach Berlin, wo wir von unseren Lieben erwartet wurden.
Mit dieser Reise hat sich ein Traum erfüllt. Das dies möglich wurde, verdanke ich dem Erbe meiner Mutter.