Irland
20. - 28. Mai 2008
Eine „Symphonie in Grün“ sollten wir auf dieser Reise erleben, so jedenfalls versprach es die Reise- ausschreibung in dem aktuellem Busreisekatalog es Veranstalters „Wörlitz-Tourist“. Wir sollten nicht enttäuscht werden.
Die Route in grün
Der erste Tag - 20. Mai 2008
Pünktlich um 6:55 Uhr holte uns das Taxi von zu Hause ab. Ein Service des Reiseveranstalters, Haustürservice genannt. So kamen wir pünktlich und bequem zum Ostbahnhof, wo der Reisebus be - reit stand.
Berlin - Ostbahnhof
Von dort aus ging es dann noch zum ZOB, wo weitere Reisegäste zustiegen; auch an der Raststätte Michendorf war noch eine Halte- stelle. Eine freundliche Reiseleiterin begrüßte uns. Sie stellte sich und den Busfahrer vor. Waltraud und Gerd werden also diese Reise mit uns fahren. Wir waren angenehm überrascht als sich herausstellte, dass der große, luxuriöse Reisebus nur mit 18 Reisegästen besetzt war. Das machte die Fahrt sehr angenehm. Als erste Überraschung gab es dann im Bus ein Sektfrühstück. Waltraud reichte für jeden eine Piccolo und leckere Schnittchen.
Nun ging es zügig auf der Autobahn voran. Wir hatten ja einige Kilo- meter zu fahren, bis wir unser erstes Tagesziel erreichten. Gegen 19:00 Uhr mussten wir in Rotterdam/Niederlande am Fährschiff sein. Die Fahrt war kurzweilig, denn Waltraud klärte uns über den Reiseablauf auf, versorgte uns mit Getränken und erzählte uns auch einiges zu den Gegenden, durch die fuhren.
So etwa alle 2 Stunden machten wir eine Pause. So wurden die vorgeschriebenen Pausenzeiten für den Busfahrer eingehalten, und wir hatten die Möglichkeit ein bisschen zu laufen und notwendige Dinge zu erledigen. Zwischenzeitlich hatten wir es uns im Bus bequem ge- macht. Wir durchfuhren Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Zu jedem Bundesland wusste unsere Reiseleiterin Interessantes zu erzählen und hatte passende Musik dabei. Zum Mittagessen gab es das „Busfahrer-Dreigangmenü“ (Würstchen mit Senf und Brot). Dann überquerten wir die niederländische Grenze. Und hier zeigte sich die nächste schöne Überraschung die Waltraud für uns im Koffer hatte: Bei jeder Grenzüberschreitung wurde die Nationalhymne des Landes, welches wir betraten, gespielt. Auch die passenden Landesfahnen hatte Waltraud da. Gerd dekorierte seinen Bus vorn auch mit jeweiligen Fahnen. Ein schönes Ritual.
Mittagspause an der Raststätte Auetal. Unsere Malzeit: das Busfahrer – Dreigangmenue und ein kühles Bier
So erreichten wir recht pünktlich und ohne nennenswerte Verzögerungen am Abend die Fähre der P&OReederei nach Hull in England. Nach dem Einchecken und dem Bezug der Kabinen gab es Abendessen. Im Restaurant war für un- sere Gruppe ein Tisch reserviert. Es war alles ziemlich eng, aber das große „very british buffet“ schmeckte uns trotzdem. Um 21:00 MEZ-Sommerzeit legte die Fähre in Rotterdam ab. Noch ein Rundgang über das Schiff und die Shops, noch ein Drink an der Bar und ab ging es in die Kojen.
Postkartenkopie
Tageskilometer Bus: 766
Der zweite Tag - 21. Mai 2008
Früh klingelte der Wecker. Um 8:00 Uhr englischer Zeit (eine Stunde später als MEZ-Sommerzeit) legte die Fähre in Hull/England an. Vorher wollten wir noch in Ruhe frühstücken. Es dauerte dann aber noch einige Zeit, bis wir das Schiff verlassen konnten. Gerd wartete mit sei- nem Bus bereits auf uns. Nun ging es weiter durch Nordengland und Wales. Das Tagesziel war unser Hotel in Nähe von Dublin, in dem wir die nächste Nacht verbringen sollten. Dazwischen lagen aber noch ca. 375 km. Zeit genug für viele Informationen über die Britische Insel. Da wir gut voran kamen und Zeit hatten, machten wir einen Abstecher in die Stadt mit dem längsten Namen der Welt:
Wir machten dort Pause und konnten uns den kleinen verträumten Ort im Nordwesten von Wales ansehen.
Trotz dieses kleinen Umwegs kamen wir pünktlich an der Schnellfähre an, die uns dann über die Irische See nach Irland brachte. In den ca. 2 Stunden Überfahrt hatten wir auf der Fähre Gelegen- heit zum Mittagessen. Nachdem wir im Hafen von Dublin angekommen waren, erreichten wir nach einer kurzen Fahrt unser Hotel in der Nähe von Dublin. Das „Days Hotel Park West“ lag allerdings soweit außerhalb der Stadt, dass es nicht möglich war, einen Stadtbummel zu machen. Aber dazu waren wir ohnehin zu müde. Nach einem guten Abendessen gingen wir bald schlafen, denn vor uns lag wieder ein langer Tag.
Tageskilometer Bus: 391
Der dritte Tag - 22. Mai 2008
Schon früh um 8:00 Uhr ging es weiter. Auf dem Programm stand zunächst eine Stadtrundfahrt durch Dublin. Nachdem sich Gerd durch den Großstadtverkehr gequält hatte, stieg eine örtliche Reiseleiterin zu uns in den Bus, die uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt erklärte. Wir sahen die schönen bunten Haustüren, die vielen Brücken der Stadt die über den Fluß Liffey führen, den Phoenix – Park, in dem sich der Palast der irischen Präsidentin be- findet, die Guinnes – Brauerei, das Rathaus, das berühmte Trinity College und vieles mehr.
Anschließend hatten wir Freizeit und konnten einen Bummel durch die Einkaufsstraße von Dublin machen. Schnell einen Hamburger bei „Burger King“, das musste als Mittagessen reichen, mehr Zeit hatten wir nicht.
Sehenswert ist das schöne Einkaufszentrum „St. Stephens Green“
Dann ging unsere Fahrt weiter quer durch Irland gen´ Westen an den Galway-Bay. Tagesziel war unser Hotel im Raum Galway, das „Connemara Coast Hotel“. Unterwegs dahin besichtigten wir die frühchristliche Klosteranlage „Clonmacnoise“
Clonmacnoise
Von der Hafenstadt Galway haben wir leider nicht viel gesehen. Das Hotel zeigte sich als schönes Haus direkt am Wasser gelegen. Im hote- leigenen Swimmingpool oder in der Sauna konnte man entspannen und dann ein leckeres Abendessen genießen.
Connemara Coast Hotel (Foto: Hotelprospekt)
Dort logierten wir vom 22. – 24. Mai 2008. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.
Tageskilometer Bus: 286
Der vierte Tag - 23. Mai 2008
Unser Busfahrer Gerd hatte heute seinen freien Tag. Nach den vielen Kilometern hatte er den auch redlich verdient. Wir fuhren also mit einem angemieteten, einheimischen Bus durch die Lande. Der Bus war zwar auch gut, aber längst nicht so bequem wie unser „Wörlitz-Bus“. Der Bus war kleiner und auch schmaler, das hatte aber den Vorteil, dass wir in Gegenden kamen, wo unser großer Bus nicht durchgepasst hätte. Wir fuhren durch die schöne Landschaft von Connemara, gelegen in der Grafschaft Galway im westlichen Teil Irlands. Unser einheimischer Busfahrer hatte noch eine Überraschung für uns bereit. Da wir gut in der Zeit lagen, machte er einen Abstecher in das Tal von Delphi. Ein liebliches Tal, der einzige Fjord in Irland. Traumhaft schön ist das Tal gebettet zwischen den sanften Hügeln. Eine Wohltat für das Auge.
Tal von Delphi
Weiter ging unsere Tour zur Kylemore Abbey. Ein ehemaliges Herrenhaus an den Ufern des Kylemore Lough. Als wir hier ausstiegen, fing es an zu regnen. Der Himmel öffnete sämtli- che Schleusen, es regnete in Strömen. Trotz Regenschirm wur- den wir ziemlich nass. Die Besichtigung dieses Schlosses lohnte aber. Nach dieser Besichtigung ging es dann zurück in unser Hotel.
Kylemore Abbey
Tageskilometer Bus: 150
Der fünfte Tag - 24. Mai 2008
Gut erholt und ausgeschlafen begrüßte uns Gerd heute Morgen in unserem fahrenden Wohnzimmer. Um 8:30 Uhr ging es nach dem Frühstück weiter. Heute wieder mit Koffer, denn das nächste Hotel war im Raum Killarney/Tralee.
Wir fuhren durch die bizarre Landschaft des Burrens im Südwesten Irlands. Dieses etwa 300 km² große Kalksteingebiet ist eine einzigartige Karstlandschaft. Steine und nochmals Steine. Wir kamen uns vor wie in einer Mondlandschaft. Der Eroberer Oliver Cromwell charakterisierte den Burren so: „Kein Baum, an dem man einen Mann aufhängen, kein Tümpel, worin man ihn ersäufen, keine Erde in der man ihn verscharren könnte“. Und es ist wirklich so, weit und breit kein Baum kein Strauch, nur zwischen den Steinen quält sich ein bisschen Grün hervor. Archäologisch ist der Burren mit sei- nen vielen alten Klosterruinen, heiligen Quellen und Höhlen ein interessantes Areal. Einige Kilometer weiter erreichen wir die „Cliffs of Moher“.
Der Burren Cliffs of Moher
Wir machten dort eine längere Pause und hatten so Zeit uns bei schönem Wetter alles anzusehen.
„Bunratty Castle“, einer Burg aus dem 15. Jahrhundert war unsere nächste Station. In diesem alten Gemäuer finden heute mittelalter- liche Bankette statt. Neben der Burg gibt es dort ein bewirtschafte- tes Freilichtmuseum, in dem die Vergangenheit lebendig wird. Wir hatten reichlich Zeit uns dort umzusehen.
Bunratty Castle
Gegen 17:30 Uhr erreichten wir dann unser Hotel in Tralee. Das Fels Point Hotel ist ein sehr schönes Haus. Das Abendessen war vorzüglich. Die Lammkeule zerging auf der Zunge. Wir waren sehr zufrieden. Da das Hotel auch stadtnah lag, machten wir nach dem Abendessen noch einen Bummel durch die Stadt.
Bei unserem Bummel durch Tralee, Horst mit unseren Reisefreunden Antje und Rainer
Tageskilometer Bus: 276
Der sechste Tag - 25. Mai 2008
Wieder machten wir uns nach dem Frühstück um 8:30 Uhr auf den Weg. Heute ohne Koffer, da wir in dieses schöne Hotel noch einmal zurückkehren. Die Fahrt begann mit einem Frühschoppen. Stopp am „Red Fox Haus“ zum „Irish Coffee“. Gerd meinte, dort gäbe es den besten Irish-Coffee überhaupt. Und er war auch lecker. Nach dem wir diesen flüssigen Imbiss genossen hatten, fanden wir uns wieder am Bus ein.
Dann ging es zur Halbinsel Iveragh zur Fahrt über die berühmte Küstenstraße „Ring of Kerry“. Vorbei an malerischen Seen, Buchten mit weißen Sandstränden und bunten kleinen Dörfern ging es die 170 km lange Straße entlang. Busse dürfen diese Straße wegen ihrer Enge nur in einer Richtung befahren und zwar gegen den Uhrzeigersinn.
Wir fuhren durch eine bezaubernde Landschaft. Pause machten wir in Waterville, einer kleinen Stadt in der schon Charly Chaplin mit seiner Familie Erholung suchte. Man hat ihm dort auch ein Denkmal gesetzt. Eine weitere Pause legten wir in der kleinen Stadt Sneem ein. Das Stadtbild wird hier von vielen kleinen, kunterbunten Häusern geprägt.
Sneen Muckross House
Unsere nächste Station war das im viktorianischen Stil erbaute „Muckross House“. Es liegt inmitten des herrlichen Boum Vincent Memorial Park, der Teil des Killarney-Nationalparks ist. Ein junger Mann, der den Eindruck eines echt britischen Butlers machte, führte uns durch das Haus und klärte uns über die Geschichte auf. Nach der Besichtigung des Hauses und einem Spaziergang durch den herrlichen Park ging es zurück zum Hotel, wo uns wieder ein leckeres Abendessen erwartete.
Tageskilometer Bus: 276
Tageskilometer Bus: 221
Der siebte Tag - 26. Mai 2008
Leider war heute nun schon der erste Tag der Rückreise. Aber unser Weg führte noch durch schöne Gegenden. So ging es entlang des Blackwater River in die Ebene von Tipperary. Auf weiten Wiesen sahen wir riesige Rinderherden. Sehr bekannt ist der Militärmarsch „It´s a long Way to Tippererary“, der von jungen Männern erzählt, die im Krieg in England waren und Sehnsucht nach Hause hatten.
Tipperary
Dann taucht vor uns der mächtige „Rock of Cashel“ auf. Ein kurzer Besuch des Nationaldenkmals aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Und ein Spaziergang durch den angrenzenden Ort. Irgendwie hatten wir alle langsam genug von alten Mauern.
Rock of Cashel
Zügig ging es nun in Richtung Dublin zu unserem letzten Hotel. Das Mount Herbert Hotel liegt citynah.
Mount Herbert Hotel
Drei Bahnstationen waren es, und wir waren mitten in Dublin. Das war natürlich die Gelegenheit als Abschluss dieser schönen Reise noch einen irischen Pub zu besuchen. Selbst bei dieser, nicht programmgemäßen, Unternehmung waren uns Waltraud und Gerd behilflich. Sie kamen sogar mit und sorgten dafür, dass wir in die richtigen Pubs kamen, und auch den Weg ins Hotel zurück wie- der fanden. In den Pubs war Riesenstimmung. Das war ein schönes Erlebnis, bevor es dann end- gültig ´gen Heimat ging.
Musiker sorgten mit dem typischen irischen Sound für die richtige Stimmung. Wir amüsierten uns, gemeinsam mit Reisefreunden, bei Guinnes, Kilkanny und Irishcream prächtig. Leider war der Abend viel zu schnell vorbei.
Tageskilometer Bus: 342
Der achte Tag - 27. Mai 2008
Heute hieß es nun endgültig Abschied nehmen von Irland. Nach dem Frühstück wurden die Koffer verla- den und dann ging es ab in Richtung Hafen Dublin. Das Wetter war nicht so gut, die See etwas bewegter als auf der Hinfahrt. Aber die Schnellfähre brachte uns gut auf die britische Insel nach Holyhead. Unser Weg führte durch Nordwales, vorbei an Chester zur Fähre nach Hull. Dort gab es das gleiche Procedere wie auf der Hinfahrt. Nach einer ruhigen Überfahrt erreichten wir am anderen Morgen den Hafen von Rotterdam.
Tageskilometer Bus: 390
Der neunte Tag - 28. Mai 2008
Nach der Übernachtung und dem Frühstück auf dem Schiff ging es zügig durch die Niederlande zurück nach Deutschland. Gegen 19:00 Uhr erreichten wir Berlin. Waltraud und Gerd vertrieben uns die lange Fahrt mit kurzweiligen Geschichten, einem Film von Irland zur Erinnerung und schöner Musik. Auch die er- forderlichen Pausenzeiten wurden wieder eingehalten. Am ZOB und am Ostbahnhof warteten schon die Taxen vom „Haustürservice“, die uns nach Hause brachten.
Tageskilometer Bus: 766
Fazit
Es war eine schöne Reise. Wir lernten ein neues Land kennen, waren mit netten Menschen zusammen und nahmen viele neue Eindrücke mit nach Hause. Die Organisation war sehr gut, Busfahrer und Reiseleiterin freundlich und kompetent. Das wir nur eine kleine Gruppe waren, war Glück.
Auf der gesamten Reise sind wir 3.588 Kilometer mit dem Bus gefahren.