Erlebnis Nordkap - eine Busrundfahrt durch Skandinavien
14. Juni - 28. Juni 1988
Es geht los - der erste Tag, 14.06.1988
Die skandinavische Halbinsel reizte uns, das Land, in dem die Sonne im Sommer nicht untergeht. Bis ganz weit nach Norden sollte es gehen. Unsere erste große Busreise, 15 Tage, quer durch das Land, bis hoch zum Nordkap. Bei dem Busreiseveranstalter „Holiday-Reisen“ fanden wir ein entsprechendes Angebot. Einige kleinere Reisen hatten wir mit diesem Veranstalter bereits gemacht und waren immer sehr zufrieden. So konnten wir uns nun auch einmal an etwas Größeres wagen – und, wir sollten es nicht bereuen
Der Bus wartete am Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin. Um 8:00 Uhr früh sollte es losgehen. Die Platzeinteilung für den Bus hatten wir bereits im Vorfeld bekommen. Unser Fahrer, Klaus Neumann, verstaute das Gepäck. Nachdem alle Reisegäste ihre Plätze eingenommen hatten, fuhren wir los
Wir fuhren zunächst bis nach Travemünde. Dort bestiegen wir ein Fährschiff, das uns nach Gedser in Dänemark brachte. Auf der Fähre erwarteten uns reservierte Plätze zum Mittagessen im Buffetrestaurant. Etwa 3 ½ Stunden dauerte die Fahrt. In Gedser bestiegen wir wieder unseren Bus und fuhren weiter nach Dragör. Noch einmal mussten wir auf eine Fähre. Die Autofähre „Ophelia“ brachte uns in 50 Minuten nach Linhamm in Schweden.
Die Autofähre „Ophelia“ in der Hafeneinfahrt von Dragör
Um 23:00 Uhr erreichten wir unser Hotel in Malmö, das „Scandic Crown-Hotel“. Müde fielen nach den vielen Eindrücken des ersten Tages ins Bett.Hotelfoto links: Postkartenkopie
Tageskilometer: 523 einschl. Schiffswege
Vätternsee & Vadstena - der zweite Tag, 15.06.1988
Nach einem ausgiebigen Frühstück von dem reichhaltigen Buffet setzten wir unsere Reise um 9:30 Uhr fort. Unser erstes Tagesziel war der Vätternsee in Schweden. Bei einer Burg, die sich in der Nähe des Sees befindet legten wir eine Pause ein. Wir hatten Zeit uns die Burg anzusehen und den herrlichen Blick auf den See zu genießen.
Auf unserem weiteren Weg in Richtung Stockholm besuchten wir Schloss Gripsholm bei der Stadt Mariefred. Auf dem Schlossgelände ist das Grab von dem Dichter Kurt Tucholsky zu finden, der dort viele Jahre seines Lebens verbracht hat. Auch einen Roman hat er über dieses Gemäuer geschrieben.
Postkartenkopie
Postkartenkopie
So langsam wurde der Bus zu unserem Wohnzimmer. Wir hatten es uns gemütlich gemacht und die ersten Kontakte zu den Mitreisenden aufgebaut. Wir wurden auch stets gut versorgt. Frisch gebrühter Kaffee war meist immer vorhanden, kühle Getränke ebenso. So stiegen wir gerne wieder ein und fuhren weiter. Vadstena hieß unser nächstes Ziel. In diesem kleinen Ort in Südschweden gibt es das älteste Rathaus des Landes, ein Schloss und eine alte Klosterkirche. Alles wurde ausgibig in Augenschein genommen.
Viel hatten wir wieder gesehen, als wir um 18:00 Uhr an diesem Tag unser Hotel in Eskilstuna/Schweden erreichten. Im „SARA Hotel“ wurden wir zum Abendessen erwartet.
Tageskilometer: 624
Stockholm - der dritte Tag, 16.06.1988
Unser Ziel an diesem Tag war die schwedische Hauptstadt Stockholm. Nach einer ausgiebigen Stadtrund-fahrt und –rundgang hatten wir noch Freizeit. Wir sahen alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie das Schloss, die Nikolaikirche, den Hafen und vieles andere. Auch das Olympiastadion stand auf unserem Programm. Wir bummelten durch die Altstadt und genossen während einer Pause den guten schwedischen Kaffee. In diesem Land bezahlt man an einem solchen Kiosk die erste Tasse Kaffee und kann dann nachschenken lassen, bis man genug hat.
Gegen Abend bestiegen wir im Stockholmer Fährhafen ein großes Fährschiff der „Silja-Line“. Die „Silvia Regina“ sollte uns in 14 Stunden nach Helsinki bringen.
Fahrt durch die Schären vor Stockholm
Auch auf diesem Fährschiff waren wieder Plätze für uns reserviert. Wir ließen uns zum Abendessen das „Große skaninavische Buffet“ schmecken. Es gibt kaum etwas Besseres. Unter der Abendsonne durchfuhren wir die Schärengärten zwischen Stockholm und Helsinki. Die frische Luft an Deck tat uns gut, bevor wir in unsere Kojen fielen.
Tageskilometer: 169 einschl. Schiff
Helsinki - der vierte Tag, 17.06.1988
Früh um 8:00 Uhr legte die „Silvia Regina“ im Fährhafen von Helsinki an. Wir hatten gut geschlafen und ausgiebig gefrühstückt. So waren wir bereit zum Sightseeing in Finnlands Hauptstadt.Die "Silvia-Regina" liegt im Fährhafen von Helsinki Wir besichtigten alle wichtigen Sehenswürdigkeiten in dieser Stadt. Angefangen von der großen Kathedrale, dem Senatsplatz, auf dem ein Denkmal des russischen Zaren Alexander II. steht, die russische Uspenski-Kathedrale und die berühmte Felsenkirche.
Etwa zwei Kilometer von der Innenstadt entfernt befindet sich das Olympiastadion von Helsinki, welches zu den olympischen Sommer-spielen 1940 gebaut wurde. Davor steht die Statue von Paavo Nurmi, dem bedeutenden finnischen Leichtathleten.
Unser weiterer Weg führte uns durch finnische Wälder, wo wir dann auf ein Bildnis des KomponistenJan Sibelius trafen. Begleitet von sei-ner Musik, der „Finnlandia“, die unser Busfahrer per Kassette erklin-gen ließ, fuhren wir über Tampere nach Äthari zu unserem heutigen Hotel.
Das Hotel „Bärentatze“ war beeindruckend und aufregend. Um 19:00 Uhr trafen wir ein, in diesem Hotel, das in Felsen gehauen ist. Das Haus liegt traumhaft idyllisch an einem See. Die Wände der Hotelflure sind naturbe-lassener Fels, die Zimmer am Hang gebaut. Wenn wir durch die Terrassentür nach draußen traten, standen wir fast am Seeufer, ein zau-berhaftes Panorama vor uns.
Tageskilometer: 380
Stromschnellen - der fünfteTag, 18.06.1988
Der Tag begann, wie nun schon an jedem Morgen, mit frühstücken und Koffer verladen. Alle Männer packten mit an, so ging es schneller. Heute hatten wir ein Stück Fahrt hinter uns zu bringen. Unser nächstes Etappenziel, die Stadt Kemi, war einige hundert Kilometer entfernt. Also machten wir es uns in unserem Bus bequem und genossen die vorbeiziehende Landschaft. Unser Busfahrer, Klaus Neumann, wusste immer wieder etwas über Land und Leute zu erzählen. Pause machten wir an einer der vielen Stromschnellen, die es in Finnland gibt.
Pünktlich zum Abendessen erreichten wir unser Hotel in Kemi, einer kleinen Stadt am bottnischen Meerbusen. Wir befanden uns jetzt schon in Lettland. (Hotelfotos: Kopien vom Hotelprospekt)
Tageskilometer: 547
Hammerfest - der sechsteTag, 19.06.1988
Die Abfahrt vom Hotel erfolgte wie immer um 9:00 Uhr nach dem Frühstück. Unser heutiges Tagesziel war Hammerfest in Norwegen, die nördlichste Stadt Europas. Unser Weg führte uns vorbei an Gletscherbergen in die norwegische Finnmark. Da Hammerfest nördlich vom Polarkreis liegt, geht dort vom 19. Mai bis zum 25. Juni eines Jahres die Sonne nicht mehr unter, und vom 22. November bis zum 21. Januar nicht mehr auf. Um 10:00 Uhr überschritten wir den Polarkreis. Ab dort erlebten wir dann das, was „Mitternachtssonne“ ge-nannt wird. Schneeberge am Straßenrand, mitten im Sommer, sind schon ein merkwürdiger Anbick und etwas Besonderes.
Fahrt durch die Finnmark und die Überquerung des Polarkreises
Wir fuhren über die große Festlandsbrücke auf die Insel Kvalöy, auf der die Stadt Hammerfest liegt. In Hammerfest erreichten wir dann unser Hotel „Grand Rica“. Vor dem Hotel überall Rentiere. Wie bei uns die Hunde, laufen diese Tiere dort über die Straßen.
Tageskilometer: 745
Nordkap - der siebteTag, 20.06.1988
Heute sollten wir nun den Höhepunkt unserer Reise erleben, die Fahrt zum Nordkap. Vorher hatten wir aber noch bis 14:00 Uhr Freizeit. Wir bummelten durch Hammerfest und sahen uns das Eisbärenmu-seum an. Dort konnten wir viel über das Leben dieser Tiere erfahren. Es gibt dort sogar einen Eisbären-club. Pünktlich um 14:00 Uhr starteten wir dann mit unserem Bus in Richtung Nordkap. Wir fuhren duch eine karge, aber trotzdem beeindruckende Landschaft. Auf der Nordkapinsel selbst findet man kaum mehr ein grünes Blatt.
Um Mitternacht erlebten wir das aufregende Schauspiel der Mitternachts-sonne. Ein eisiger Wind pfiff um den Felsen aber dieses Naturerlebnis ließen wir uns nicht entgehen.
Um 2:00 Uhr in der Nacht brachte uns die Fähre dann zurück zum Festland, wo unser Bus wartete. Es war schon ein tolles Erlebnis, mitten in der Nacht und strahlender Sonnenschein.
Tageskilometer: 839
Inarisee - der achte Tag, 21.06.1988
Der Tag der Sommersonnenwende war angebrochen. Ziemlich verschlafen er-reichten wir um 10:00 Uhr unser Hotel „Schneevogelnest“ am Inarisee in Finnland. Es war Halbzeit auf unserer Reise. Zwei Tage blieben wir dort, schließlich brauchte auch unser Busfahrer einmal eine längere Pause. Nach dem Frühstück ging es erst einmal ins Bett. Die Nacht am Nordkap steckte uns doch ziemlich in den müden Gliedern. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang durch die wald-ähnliche Anlage zum See. Es war wunderschöne, wenn nur die vielen Mücken nicht gewesen wären. Am Abend war dann noch Sauna und Abendessen ange-sagt. Damit war dieser Tag zu Ende.
Postkartenkopie
Tageskilometer: 0
Inarisee - der neunte Tag, 22.06.1988
Der zweite Tag unserer „großen Pause“, an dem wir uns vom „Busfahren“ erholen konnten. Neue Eindrücke gab es aber auch dort. Wir hatten die Möglichkeiten einen Hubschrauber-Rundflug über den Inarisee zu machen oder aber ein Samen-Museum zu besuchen. Wir entschieden uns für den Besuch des Museums. Auch eine Bärenhöhle konnten wir besichtigen. Dort gab es auch die Möglichkeit Reiseandenken zu erwerben. Also gab es auch an diesem Tag keine Langeweile.
Postkartenkopie
Postkartenkopie
Postkartenkopie
Tageskilometer: 0
Tageskilometer: 176
Sondakylä - der zehnte Tag, 23.06.1988
Ab heute fuhren wir wieder in Richtung Süden, das hieß, der erste Tag der Rückreise hatte begonnen. Aber noch lag eine lange Strecke vor uns, auf der es noch viel zu sehen und zu erleben gab. Unser nächs-tes Ziel war der Ort Sondankylä, wo wir eine Kirche besichtigten. Von dort aus fuhren wir dann wieder nach Kemi, zu dem uns nun schon bekannten Hotel Merihovi.
Collage Kirche Sondakylä (Postkartenkopie)
Tageskilometer: 397
Kalix & Gammelstad - der elfte Tag, 24.06.1988
Nach unserem nun schon bewährtem Morgenritual fuhren wir heute durch das schwedische Lappland mit dem Tagesziel Örmskölsvik. Auf dem Weg dorthin besuchten wir Kalix, eine kleine ehemalige Handelsstadt. Wir haben dort die Kirche besucht. Weiter ging es zu dem kleinen Kirchdorf Gammelstaad. Ein weiterer Besuch galt einem Freilichtmuseum in der Nähe von Gammelstaad. Dort konnten wir sehen, wie die Menschen in dieser Gegend damals gelebt haben.
Am Abend betteten wir unser müdes Haupt nach dem Essen im „SARA-Hotel Örmskölsvik“ (Fotos rechts)zur Ruhe. Ein schöner und interessanter Tag war wie-der zu Ende.
Tageskilometer: 460
Trondheim - der zwölfte Tag, 25.06.1988
Heute ging unsere Fahrt nach Trondheim. Zunächst fuhren wir aber erst wieder durch eine herrliche Natur. Unsere große Pause machten wir an einem rauschen-den Wasserfall bei Tännforsen. Unser Hotel in der Nähe von Trondheim, das „Vihamar“, erreichten wir gegen 20:00 Uhr.
Tageskilometer: 550
Trondheim - der dreizehnte Tag, 26.06.1988
Heute stand nun die Stadtbesichtigung von Trondheim auf dem Programm. Wir sahen u. a. die schönen alten Pfahlbauten, die Hänge-brücke aus Holz und den Dom. Nachdem wir die Stadt ausgiebig besichtigt hatten, fuhrenwir wieder weiter. Unser Weg führte uns durch das „Tal der Täler“, das „Gudbarsdal“.
Es gab immer wieder so viel zu sehen, dass auch die teilweise langen Busstrecken nicht langweilig wurden. Dazu konnten wir es uns auch sorichtig gemütlich machen. Immer wieder wurde auch eine Pause eingelegt, damit wir ein wenig laufen konnten. Auf dem Weg in Richtung Oslo besichtigten wir noch die Stabskirche von Ringebu.
Als wir heute endlich unser Hotel „Voksenäsen“ (Foto links) erreichten, waren wir alle recht erschöpft. Es war doch eine sehr lange Fahrt, allerdings durch die herrliche Bergwelt Norwegen, da unser Hotel oberhalb der Sprungschanze auf dem Holmenkollen lag.
Tageskilometer: 599
Oslo - der vierzehnte Tag, 27.06.1988
Ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und ein guter Kaffee weckten unsere Lebensgeister bevor wir um 8:00 Uhr zur Stadtrundfahrt nach Oslo aufbrachen. Eine ortskundige Reiseleiterin zeigte uns die Schönheiten der norwegi-schen Hauptstadt. Unser erster Weg führte uns in ein Wickinger Museum. Dort ist alles ausgestellt, was mit der Geschichte der Wickinger zu tun hat. Allerdings hielten wir es in den Räumen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit nicht lange aus.
Wir hatten Mittagstemperaturen von 34 Grad, als wir den Vigelandspark erreichten. Dieser Skulpturenpark zeigt Geschichten der Menschen von der Geburt bis zum Tod. Unsere Reiseleiterin erklärte uns die Bedeutung der einzelnen Figuren.
Wir verabschiedeten uns von Oslo und damit auch von Norwegen. Durch die hohen Temperaturen waren wir ziemlich KO. So waren wir froh, als wir gegen 20:00 Uhr endlich unser Hotel in Malmö erreichten.
Tageskilometer: 648
Kopenhagen - der fünfzehnte Tag, 28.06.1988
Bereits um 8:00 Uhr ging es heute schon los und nun endgültig in Richtung Heimat. Ein letztes Mal genossen wir ein gutes Frühstücks-buffet. Von Malmö aus brachte uns eine Fähre nach Kopenhagen. Die Besichtigung der dänischen Hauptstadt durfte ja auf unserer Skandinavien-tour nicht fehlen. Auch dort führte uns eine ortskundige Reiseleiterin zu den Schönheiten dieser Stadt. Wir sahen u. a. das Denkmal von dem Märchendichter Hans-Christanian Andersen, die Börse und den markanten Kirchturm mit seinem stufenlosen Wendelgang. Natürlich gehörten auch das Schloss und die kleine Meerjungfrau zu unserer Stadtbesichtigung. Wir hatten noch Zeit für einen Bummel durch Kopenhagens Einkausfsstraße, bevor wir wieder in unseren Bus stiegen um die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Bei der Carlsberg-Brauerei, die vor den Toren Kopenhagens liegt, machten wir dann doch noch einmal halt. Unser Busfahrer wollte eigent-lich Bier- Nachschub besorgen, aber leider gab es dort keinen öffentlichen Verkauf. Wir konnten uns aber ein wenig umsehen. Das Markenzeichen der Carlsberg-Brauerei, Elefanten! Zwei dieser mächtigen Tiere, in Stein gehauen, zieren das Tor zum Werk.
Das war es nun endgültig. Jetzt ging es in zügiger Fahrt nach Rodby, wo uns das Fährschiff „Deutschland“ erwartete, um uns nach Puttgarden in Deutschland zu bringen
Postkartenkopie
Die letzten Kilometer bis nach Berlin vergingen dann auch recht schnell. Im Bus war Abschiedsstimmung. Waren wir doch in den 15 Tagen fast zu einer großen Familie zusammen gewachsen. Um 22:45 Uhr erreichten wir den ZOB in Berlin. Zurück bleibt eine schöne Erinnerung an eine erlebnisreiche Rundreise durch die vier skandinavischen Länder die wir bei wunderschönem Wetter erleben durften.