Wieder war es der Busreiseveranstalter „Holiday-Reisen“ mit dem wir die Fahrt nach Ungarn unternahmen. Knapp ein Jahr nach der Wende, war das schon ein abenteuerliches Unternehmen. Am 14. September 1990 starteten wir am ZOB in Berlin. Mit einiger Verspätung ging es los. Durch Deutschland und Österreich nach Ungarn. Ich erinnere mich an ein einfaches Hotel in der Nähe des Plattensees.
Am ersten Tag besuchten wir dort eine ungarische Czarda. Dort gab es zunächst bei ungarischer Musik eine deftige Gulaschsuppe und Wein. Anschließend konnten wir bei einer Pferdevorführung die Reitkünste der Ungarn bestaunen und die feurigen Pferde über die Puszta galoppieren sehen.
Postkartenkopie
Eine Kutschfahrt durch die Puszta sollte dann der Abschluss dieses Besuches sein. Doch dazu sollte es nicht kommen. Ein Unfall durch ein durchgehendes Pferd beendete diesen Ausflug vorzeitig. Zwei Frauen aus unserem Bus wurden verletzt und mussten in ein Krankenhaus verbracht werden. Dort blieben sie bis zur Heimreise. Die beiden Damen waren dann aber wieder soweit hergestellt, dass sie die Fahrt nach Hause mit uns gemeinsam antreten konnten.
Am nächsten Tag stand eine Stadtrundfahrt in Budapest auf dem Programm. Wir lernten ein Stadt kennen, in die wir uns verliebten. Es gibt so viele schöne Dinge zu sehen und zu erleben, dass dies nicht unser letzter Besuch dort bleiben sollte.
So konnten wir z. B. das Ehrenmal am Heldenplatz be-staunen und ein ungarischer Musiker erregte in der Stadt unsere Aufmerksamkeit.
Das Ehrenmal am Heldenplatz in Budapest
Weiter ging unsere Sightseeingtour auf die andere Seite der Donau. Wir fuhren auf den Burgberg zur Fischerbastei und der Matthiaskirche. Es war schon beeindruckend, was wir dort sehen konnten.
Von einem Aussichtspunkt aus, hatten wir einen herrli-chen Blick auf die Donau und das Parlament.
Fischerbastei & Matthiaskirche
Am dritten Tag fuhren wir dann zu einem Weinbauern. Hier erfuhren wir vieles über die Weinlese und die Weinherstellung. Wir konnten selbst ernten, das keltern probieren und natürlich den fertigen Wein verkosten.
Lecker waren die süßen Trauben, aber auch der fertige Wein war richtig gut. So waren wir nach der Weinprobe alle ein wenig bene-belt. Aber wir waren mit unserem Programm noch lange nicht am Ende. Wir besuchten einen alten ungarischen Bauernhof.
Ein weiterer Ausflug ging zu Halbinsel Tihany am Balaton, dem Plattensee. Hier machten wir eine Schiffsfahrt über den See. In Tihany hatten wir Freizeit und sahen bei einem Spaziergang das alte Rathaus, das als solches kaum erkennbar war. Dort sahen wir auch eine fin-nische Kirche.
Postkartenkopie
Wir besuchten die am Westufer des Plattensees gelegene Stadt Keszthely mit ihrem prächtigen Barockschloss FESTETICS aus dem Jahre 1745. Schloss FESTETICS gehörte der gleichnamigen Familie. Um das Schloss erstreckt sich eine schöne Gartenanlage.
Am Abend gab es noch einmal einen ungarischen Abend, mit landes-typischem Essen und ebensolcher Musik. Danach hieß es Abschied nehmen, von dem schönen ungarischen Land. In der Abenddämme-rung fuhren wir zurück in Richtung Deutschland. Wir hatten viele neue und schöne Eindrücke im Gepäck – und – wir waren sicher nicht zum letzten Mal in der Puszta.
Bevor es aber nach Hause ging, holten wir noch die beiden verletzten Damen aus dem Krankenhaus ab. Eine der beiden hatte bei dem Unfall mit den Pferden einen Finger verloren. Unser Busfahrer Wolfgang kümmerte sich fürsorglich um die zwei und sorgte dafür, dass sie es im Bus bequem hatten.
Sicher fuhr uns Wolfgang über viele Kilometer hin und zurück.So konnten wir auch die Abenddämmerung auf der Rückfahrt genießen.